Jede Ausspielung, ein Gewinn: Mein Neuzugang Sielaff FK-61 ;)

Schon Ende September 2020 hatte ich mir das gute Stück über Kleinanzeigen organisiert.

Ein Vereinsheim wurde aufgelöst und der Automat musste schnell weg. Die wollten den sogar ursprünglich auf den Schrott werfen!

Darum hatte ich verdammtes Glück, den aus Kassel für 200€ abholen zu können!

Hier im Ruhrgebiet hatte ich für den Kurs (und teils auch deutlich teurer) nur Geräte gefunden, die entweder komplett verrostet, zerdeppert, mit Graffitis verschmiert oder mit defekter Kühlung waren... oder alles zusammen...

Nun, da hatte ich wirklich Glück gehabt und da war es mir auch egal, das ich da zweimal aus Bochum hin fahren musste... es fehlten ganze 2 cm an der Ladekannte vom Scenic, sonst hätten beide Teile zusammen ins Auto gepasst

Ich wollte schon immer ein Geträkeautomaten haben und am liebsten, den ich als kleines Kind im Urlaub gesehen hatte.

Wie es der Zufall will, habe ich nun dieses Modell gefunden, welches damals bei uns im Versorgungskeller der Ferienwohnung stand!

Ein MiniPOM oder ein Automat, wie er meist in Shopping-Centren oder Bahnhöfen steht, kam für mich nicht in Frage.

Bei den MiniPOMs fehlte mir der Festwasser-Anschluss und die "Sirup-Patronen" kann man auch nicht "um die Ecke" kaufen, wenn die plötzlich mal leer sind.

Die großen "Bahnhofs-Geräte" fallen auf Grund ihres Gewichtes und Größe aus. Die würde ich erstens nicht durch das Treppenhaus und ganz sicher nicht durch meine Türen bekommen.

Bei dem Gewicht über 500kg, den diese Geräte auch noch haben, hätte ich auch Sorgen, dass ich plötzlich eine Wendeltreppe zum Nachbarn unter mir einbauen könnte, wenn der Automat da angekommen ist.

Der Sielaff hier ist zwar auch schwer, aber zum Glück noch human vom Gewicht her!

Nun komme ich endlich zur Gerätevorstellung!

Mit Hilfe meines Nachbarn und eines guten Freundes haben wir die Geräteteile nun in meine Wohnung geschafft.

Das Unterteil ist zum Glück nur ein vollverkleidetes Untergestell, wo Platz für 6 Getränkekisten als Lager ist.

Das Gewicht hält sich in Grenzen. Ich würde sagen, deutlich leichter, als ein Merkur-Profitech-Gerät.... .... aber tausendmal unhandlicher!

Für den Automaten habe ich mein altes DJ-Regal und ein auseinanderfallendes IKEA-Sideboard aufgegeben.

DJ-mäßig mache ich eh nichts mehr und habe die nun gut verstaut... eventuell noch mal in der Zukunft wieder.

Das Oberteil und der eigentliche Automat war zu schwer, als das man den so einfach auf das Untergestell heben konnte.

Zu dem, vohin mit den Fingern? Vorne und seitlich war der Automat zu glatt, hinten die empfindlichen Kühlschlangen und auseinanderbauen wollte ich den nicht!

Zum Glück hatte mein guter Arbeitskollege die rettende Idee: Vakuumheber für Fensterscheiben und glatten Oberflächen!

Der Automat hat ein Gewicht von ca. 120 kg und ein Heber schafft ca. 80 kg (wir hatten 2), somit konnten wir den "locker" auf das Untergestell heben!

Ober und Unterteil sind noch mit insgesamt 4 Schrauben sicher verbunden!

Der Automat bietet Platz für 5 verschiedene Sorten mit je 12x 0,33l Flaschen.

Also 60 Flaschen passen hier nun rein!

Für jedes Fach ist auch ein individueller Preis einstellbar!

Man kann die Fächer auch anpassen, damit andere Größen oder auch Dosen rein passen!

Dafür müsste man allerdings auch die passenden Einleger oder Rahmen an den Fächern haben.

Leere Fächer können übrigens nicht geöffnet werden! Eine Sperrklinke verhindert es, dass man ein leeres fach öffnet!

Erst wenn eine Flasche oder Dose gegen diese Klinke drückt, wird das Fach mechanisch entriegelt.

Nochmal eine Anmerkung von mir: Ich bin begeistert, in was für einem Zustand sich der Automat befindet.

Nix ist versifft, angeschimmelt, verrostet, beschädigt oder übermäßig verkratzt.

Es waren sogar noch alle Auffangbehälter vorhanden!

Links für die Kronkorken, in der Mitte für ausgelaufene Getränke oder übermäßigen Kondenswasser und rechts die Fallkasse.

Der Automat wurde vom Vorbesitzer verdammt gut gepflegt und vermutlich nicht all zu sehr genutzt.

Man sieht das vor allem an dem eingebauten Flaschenöffner, da sind kaum Gebrauchsspuren vorhanden.

Auch alle Dichtungen sind noch top in Ordnung und weder ausgehärtet oder verfärbt oder gerissen. Fast wie neu!

Hier an dem "Preisverteiler" kann man leicht für jedes einzelne Fach einen Preis einstellen!

Die einzelnen Preise werden im Münzturm im Menü eingestellt (also Preis1, Preis2, Preis3 und Preis4).

Welches Fach nun bei welchem Fach entriegelt werden soll, wird mit der entsprechenden Kabelbrücke eingestellt.

Hier sieht man übrigens den Münzturm... kommt einem irgendwie vertraut vor, oder?

Nach vorne geklappt sieht man oben wieder die Preisverteiler-Platine.

Da drunter ein sehr gewohntes Bild! Münzprüfer, Münzröhren und Auszahleinheit!

Was ich noch richtig nett fand, der Vorbesitzer wusste, dass da noch etwas Wechselgeld drin war.

Jedoch wusste da keiner, wie man die alle auszahlen lässt. Darum haben die das einfach drin gelassen!

Waren zwar nur 5Cent, 10Cent und 50Cent Münzen, aber immerhin! Die 5Cent waren fast voll, die 10Cent waren halb voll und 50Cent waren auch einige drin!

Auf der Rückseite ist zwar eine DSUB9 Buchse (wie die VDAI-Schnittstelle am Automaten) jedoch weiß ich nicht, was passiert, wenn ich daran einen Drucker anschließen sollte.

Irgendwie soll man den aber auch ausdrucken können Ich möchte mir das gute Stück nicht zerschießen, also warte ich erst auf eine Rückmeldung von euch.

Wer weiß, was der Stecker macht? Ja, "rumhängen" sehe ich selber

So, nun zur Funktion! (Ihr kennt mich, ich MUSS sowas einfach erklären )

Nun, der Automat funktioniert teils elektronisch, teils mechanisch!

Also "Kann man nicht den Automaten bescheißen?"

Klares Nein, denn die Mechanik erlaubt nur das öffnen eines Faches gleichzeitig!

Sobald ein Fach geöffnet wird, werden die anderen Fächer so verriegelt, dass man die nicht mehr bewegen kann! Ähnlich wie bei alten Kasetten-Radios, wo man zwischen UKW - MW - LW - Kasette / Aus immer nur einen Knopf drücken konnte.

Die Knöpfe damals am Radio und die Klappen hier sind so zu sagen "Exklusiv Oder" geschaltet

Also, "Wie funktioniert das mit den unterschiedlichen Preisen?"

Nun, man könnte ja jetzt meinen: Ich schmeiß für das günstigste Getränk Geld ein und ziehe trotzdem das teuerste Fach. Doch da sperrt die Klappe!

Gelöst wurde das auf genial einfache Weise:

Jedes Fach hat einen (ich nenne es mal) "Anforderungskontakt", diese werden schon bei den ersten Millimeter betätigt.

Die Fach Verriegelung gibt alle Fächer gleichzeitig frei. Aber nicht vergessen: Mechanisch wurde das so gebaut, dass sich immer nur ein Fach gleichzeitig öffnen lässt.

Ein Kontakt erkennt, ob ein Fach über einen gewissen Grad hinweg geöffnet wurde.

Die Fächer sind so gebaut, dass eine Art Ratschen-Mechanismus die Klappe erst koplett nur in die Richtung "auf" lässt und dann erst wieder komplett in die Richtung "zu" schieben lässt.

(Oh man, ich geb's zu... schwer in Worte zu fassen Ich mach eventuell mal ein Video davon )

Der Vorgang:

Es wird Geld eingeworfen. Man zieht an einem Fach, was am Anforderungskontakt erkannt wird.

Ist nun genug Geld im Münzspeicher vorhanden, wird die Fach Verriegelung frei gegeben und man kann das Fach weiter öffnen.

An diesem Punkt hat man die Klappe allerdings schon so weit aufgezogen, dass es mechanisch nicht mehr möglich ist, ein anderes Fach gleichzeitig zu öffnen.

Zieht man nun das Fach weiter auf, wird der Kontakt "Fach geöffnet" ausgelöst und der Betrag vom Guthaben abgezogen.

Je nach Einstellung bleibt dann der Restbetrag auf dem Display stehen oder (wie bei mir) es wird der Restbetrag ausgezahlt.

Hat man das Fach komplett geöffnet, kann man sein gekühltes Geträk entnehmen und die Klappe wieder schließen.

Erst wenn das Fach wieder richtig geschlossen ist, rollen die verbleibenden Flaschen oder Dosen nach.

Sollte zu wenig Wechselgeld in den "Tuben" (ja, so werden die Münzröhren hier tatsächlich genannt ), leuchtet eine kleine Lampe... eigentlich...

DAS war tatsächlich DAS EINZIGE Teil, was im Automaten defekt war, aber hey... da das Gerät Baujahr ca. 1994 ist, drücke ich da ein Auge zu

Fies war, es ist kein auswechselbares Leuchtmittel in der Leuchte verbaut. Man könnte nur die ganze Einheit als Stück kaufen... für teuer Geld versteht sich.

Ihr kennt mich, ich hab das Ding dennoch auseinander genommen und geschaut, was man da machen kann...

Das defekte Glühbirnchen habe ich rausgeknipselt und durch eine gelbe "Diffuse LED" mit einem passenden Vorwiderstand ersetzt.

War zwar etwas fummelig, aber die brennt definitv nicht mehr durch! (Hey, die wird auch nicht warm und verbraucht weniger Strom! Huii!!! )

Kappe wieder drauf und alles wieder eingesetzt, nun leuchtet der Drops wieder, wenn ein gewisser Röhre... ähm Tubenstand unterschritten wurde!

Man sieht zum Glühbirnchen fast gar keinen Unterschied und durch die gelbe LED kommt der Farbton dem originalen Glühbirnchen sehr nahe!

Nimmt bei sowas um himmelswillen keine klaren LEDs, da man sonst einen unpassenden "Leuchtkreis" oder nur eine punktuelle Beleuchtung hat.

Auch würde ich da keine rote LED nehmen, da die kaum aufgefallen ist, als diese leuchtete (im ausgebauten Zustand getestet).

So, nach der ganzen Erklärung gönne ich mir nun eine gut gekühlte Flasche Spezi (Muss ich hier eigentlich nicht langsam "Dauerwerbesendung" einblenden? )

Beim ziehen des Faches, kommt die Flasche oder Dose auch ein Stück aus dem Automaten, damit man diese leichter entnehmen kann!

Und hier ein kleiner Blick in das leere Getränkefach.

Dadurch, dass nun das Fach ein Stück weit nach außen gezogen wurde und noch eine Querstange im Weg ist, kann keine weitere Flasche oder Dose nachrollen.

Erst wenn das Fach wieder geschlossen wurde, ist das Fach wieder weit genug hinten und die Querstange unterhalb des Faches, so dass eine neue Flasche oder Dose nachrollen kann.

(So fern der ewig-pleite Aufsteller hier für Nachschub gesorgt hatte UND auch noch Lust hatte, die Fächer nachzufüllen )

Am Ende kann man dann noch seine Flasche am eingebauten Flaschenöffner öffnen. ... ... Wenn man weiß wie Habe jetzt schon einige Gäste gesehen, die sich da im "wahrsten Worte" einen abgebrochen haben

Dabei ist es eigentlich so einfach: Flasche schräg mit der Kapsel (Kronkorken) hinten ansetzen, bis der "einhakt" und dann nach unten hebeln >>>zisch<<< Pulle offen, Prost!

Zitat von Melchers Fan

Könnte der Druckeranschluss sein müsste man mal in das Handbuch vom Münzschaltgerät G26 schauen ( gibt es im Netz ) . Das Problem ist das die Dinger Modular aufgebaut sind und je nachdem mit welcher Schnittstelle und welcher Platine Bestückt für alles mögliche genutzt wurden . So gab es die in zich verschiedenen Spannungsversion . AC , DC , klein Spannung bis 240V Netzspannung . Außerdem konnten auch zusätzlich Display , Drucker und Scheinakzeptor angeschlossen werden . Bei dem Automat würde ich auf einen 1 Preis bzw. 4 oder 10 Preis Version Tippen . Sieht aber nicht so aus als ob die Kiste Via Datenbus Kommuniziert . Kann man evt. am Stecker sehen wovon es auch je nach Automat zich Varianten gibt . Insgesammt ist das Thema Münschaltgerät ein kleines Abenteuer weil man kaum Infos dazu im Netz findet .

Noch was zum Münzschaltgerät G26 der hat genauso wie der verbaute G10 Münzprüfer ne eigene Batterie . Ich würde die aber beide nicht so ohne weiters Wechseln weil dann evt. die Programmierung weg ist . Ich wollte das nur mal erwähnen nicht das du in Gut Gemeinter Voraussicht die Batterien erneuerst und das Teil anschließend nicht mehr Funktioniert .

WOW, Danke für den Hinweis!
Werde dann mal zeitnah die Batterien aufsuchen und mal schauen, wie viel Spannung die haben. Ich hatte schon eine Vermutung, da ja die Uhr auch ohne Strom intern weiter lief.
Jedoch hatte ich gehofft, dass die nur die "Statistik" (Eingeworfenes Geld, Gegebene Produkte, etc.) und die Uhr da gehalten würde...
Hatte gehofft, dass da nur die Daten neu eingetastet werden müssen und weiter gehts... Wenn nun im G26-Prüfer nun selbst auch eine Batterie sitzt... oh ha!
Also Display hat der auch und ich lasse im Ruhezustand da die aktuelle Uhrzeit anzeigen.
An dem Port habe ich nun mal einen Merkur-MiniDrucker angehangen, allerdings kommt vom Drucker keine Reaktion. Werde mal demnächst mal den Bärsch-Ausleseadapter versuchen.
Ein Anleitung (Hier im Link die Anleitung) habe ich von dem ja auch im Netz gefunden, aber viel steht vom Druck auch nicht drin (z.B. welcher Drucker, welcher Anschluss).