(Kurzfassung: Kohleschichtwiderstand 1 Ohm, 1 Watt. Durchgebrannt wahrscheinlich wegen kurzgeschlossenem Elko im zugehörigen Zweig.)
Servus und willkommen im Forum. Eine Vario bekomme ich zwar in Kürze erst, habe aber seit letztens eine triomint gold, die technisch teilweise ähnlich aufgebaut ist, und hatte in der auch Probleme mit zwei solchen Widerständen - einer ist heiß geworden, der andere war schon durchgebrannt. Für Reparaturen an dem Gerät ist es auf jeden Fall gut, die technischen Unterlagen zu haben - wenn Du sie nicht zusammen mit dem Gerät bekommen hast, findest Du sie hier in elektronischer Form. Leider ist das Schaltbild wegen des Papierformats in mehrere Teile zerpflückt worden, was das Verfolgen von Leitungen etc. etwas schwierig macht.
Kleine Zwischenfrage - Bezeichnungen der Bauteile kennst Du ja, wie sieht es sonst mit Kenntnissen zur Elektrotechnik aus? Immerhin ist in dem Gerät (bis zum Transformator unter dem Doppelboden in der Tür) Netzspannung vorhanden, mit der eine direkte Begegnung - bei der Reparatur, aber auch später beim Spielen, wenn z.B. durch ein gequetschtes/durchgescheuertes Kabel irgendwann der Rahmen unter Spannung gesetzt wird - bekanntlich tödlich ausgehen kann. Wenn Du selbst damit nicht firm bist, lass bitte vor und nach einer eventuellen Reparatur jemanden drauf schauen, der Ahnung hat (z.B. ob irgendwo was falsch angeschlossen oder ein Kabel schon gefährlich marode ist und ob alle berührbaren Metallteile sicher mit dem gelb/grünen Schutzleiter verbunden sind), und Dir zeigen wo Du selbst besser nicht hinlangst. Schau außerdem bitte gleich alle Sicherungen nach, ob da nirgends falsche Werte oder irgendwelches Flickwerk mit Metallstiften, Alufolien oder sonstwas drin ist. Das führt sonst mit großer Wahrscheinlichkeit zu Folgeschäden, mit etwas Pech bis zum Zimmerbrand.
Aber zurück zum Thema. Diese Widerstände gehören zur Spannungsversorgung des Automaten, sitzen zwischen den Brückengleichrichtern und der Glättung, vor den Spannungsreglern, und sollen aller Wahrscheinlichkeit nach Einschaltstromspitzen begrenzen. So heiß, dass sie kaputt gehen, werden sie aber nur wenn sie überlastet sind, d.h. irgendwas dahinter zu viel Strom aufnimmt. Typischerweise (auch bei mir) sind das diese großen dosenähnlichen Kondensatoren, die im Bild 2 zu sehen sind, bei R99 im Einzelnen erst mal C120, C121, C137 (sofern bestückt - laut Plan nicht...), C125, C126 und C127. Die Werte, nach denen Du die Ersatzteile beschaffen musst, sind im Schaltbild neben dem jeweiligen Symbol angegeben: R99 ist ein Kohleschichtwiderstand mit 1 Ohm (kleine "1" unter dem Symbol), 1 Watt ("1" im Symbol, siehe Legende links oben). An der Stelle kannst Du aber genauso gut einen Drahtwiderstand - länglich-vierkantig und zementgrau - mit mindestens 1W Belastbarkeit verwenden. Die Kondensatoren haben jeweils einen Kapazitätswert ("xxx µF", dieser sollte beim Ersatzteil identisch, bestenfalls geringfügig höher, sein) und eine Spannungsfestigkeit (25V, beim Ersatz mindestens gleich, höher ist kein Problem).
Du musst nicht unbedingt wieder die gleiche Bauform von Kondensatoren verwenden (die verbauten haben einen Stift in der Mitte als Pluspol und drei außen herum als Minus, damit sie nicht so leicht durch die Vibration der Maschine in mechanische Schwingungen geraten und die Anschlüsse abbrechen), aber achte auf jeden Fall auf die richtige Polarität (+/-), sonst kann Überdruck entstehen, der Elko undicht werden und eine ätzende Flüssigkeit freisetzen. Von den Ringen um die Bohrungen für die äußeren Stiften ist oft nur einer elektrisch mit dem Rest der Schaltung verbunden (auf der Ober- oder Unterseite geht unter dem grünen Schutzlack eine hell durchscheinende Leiterbahn davon weg), die anderen beiden sind nur elektrisch funktionslose "Inseln" - dann muss der Ersatzkondensator mit der angeschlossenen verbunden werden, sonst ist er wirkungslos. Hat mehr als eine davon eine Leiterbahn (beide Seiten beachten!), so müssen diese untereinander ebenfalls verbunden werden!
Gruß und viel Erfolg,
Arno