Britisches Pultgerät "Rio" von The Peter Simper Organization

  • Hallo zusammen,

    da mir diesmal ein wohl etwas selteneres Gerät zugelaufen ist, über das ich auch im Netz bisher kaum etwas finden konnte, versuche ich mich hier mal an einer Vorstellung. Mein Fang ist eine "Rio" des britischen Herstellers und Betreibers "The Peter Simper Organization", die sich in mancherlei Hinsicht von den typischen kontinentaleuropäischen Geldspielgeräten unterscheidet. Zunächst mal ist die Gehäusebauform zu nennen, das Teil hat eher Ähnlichkeit mit einer Musikbox als mit einem Spielautomaten, weist die imposanten Ausmaße von 133 * 75 * 55 cm B*H*T auf und ist wohl für die Bespielung im Sitzen konzipiert, da sich die aus drei Walzen bestehende Maschine hinter einer leicht geneigten Glasscheibe in "Tastaturhöhe" verbirgt. Das Unterteil wird optisch beherrscht vom Themenmotiv, einer erleuchteten Stadtansicht von Rio de Janeiro, die allerdings nicht als Siebdruck, sondern nur als eingelegtes Transparent realisiert ist und bei meinem Exemplar leider schon etwas ausgeblichen aussieht und sich in den Ecken abzulösen und zu wellen beginnt.

    Im (optisch abgesetzten, aber nicht abnehmbaren) Kopfteil befindet sich einerseits die Auszahltabelle mit den Symbolen und drei Wertespalten, von denen zu Beginn eines jeden Spiels die linke (einfache Wertigkeit) erleuchtet ist (die beiden übrigen kommen beim Risikospiel zum Einsatz, nach jeweils einer erfolgreichen Verdopplung springt das Licht zur nächstfolgenden weiter) und drei einzelne Münzprüfer für 1 DM, 2 DM und 5 DM. Ein anzeigendes Guthabenzählwerk sucht man vergebens.

    Die Walzenmotive sind eine Variante des allseits beliebten "Fruchtsalats" mit Firmen- und Themabezug, in aufsteigender Wertigkeit: Kirschen, Orangen, Pflaumen, Zitronen, die Christusstatue(!) mit Wolkenhintergrund, Trauben, Glocken, Birnen, Melonen und das Firmenlogo ("P S" diagonal versetzt in einem Kreis), das einerseits in der mittigen Gewinnlinie den Hauptgewinn darstellt, andererseits als einziges Symbol auch (in einer niedrigeren Wertigkeit) gewinnt, wenn es oben, unten, auf den Diagonalen oder an beliebigen anderen Positionen im Ablesefenster (z.B. unten-oben-mitte) zu sehen ist. Die angegebenen Gewinnbeträge von 1,-- bis 100,-- DM (mit noch jeweils zweifacher Verdoppelungsmöglichkeit durch Risiko!) verraten dann auch schon eindeutig, dass es sich hier keineswegs um ein Gerät für öffentliche Aufstellung nach irgendeiner SpielVo handeln kann, sondern das gute Stück legal nur in einer staatlich konzessionierten Spielbank seine Dienste getan haben kann. Da jeder äußere Hinweis darauf fehlt, erschließt sich erst beim Bespielen, dass der Einsatz je Spiel 0,50 DM beträgt, hingegen gibt der Text oberhalb der Ablesefenster (auf Englisch!) bekannt, dass die Auszahlquote bei unbeeinflusstem Spiel 46% betragen, sich bei geschickter Verwendung der "Hold"-Funktion aber auf 75% oder mehr erhöhen lassen soll.

    Die Überlaufkasse befindet sich in einem quer verlaufenden Schacht unten im Gehäuse, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem kleinen Balkonblumenkasten und lässt sich nach Entriegelung von hinten durch eine Klappe auf der rechten Seite herausziehen und entnehmen. In meinem Gerät verbarg sich darin das Netzkabel mit einem seltsamen runden englischen "Bulgin"-Stecker auf der Geräteseite, dessen Beschaffung mir sonst wahrscheinlich etwas Kopfzerbrechen bereitet hätte. Selbstverständlich hatte ich, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, den Automaten vor der ersten Inbetriebnahme einmal durchgesehen und kontrolliert, ob der verbaute Trafo auch zu der Angabe 200-250V auf dem Typenschild passt und richtig versteckert ist - was aber alles in Ordnung war. Die komplette Technik ist elektromechanisch mit Nockenschaltwerken, Relais und Zählrelais realisiert und wird mit 115V Wechselspannung (für Relais und Motoren) und 12V (für die Beleuchtung) betrieben. Unten im Gehäuse fanden sich noch je eine 1DM- und 2DM-Münze an.

    Die rechte Münzannahme für 5DM, (die übrigens ohne jedweden Umbau auch 2-€-Stücke schluckt...) löst nur eine Wechselfunktion aus, d.h. der Automat wirft links 2*2DM und 1*1DM aus, ohne ins Spiel zu gehen. Zur Auszahlung von Spielgewinnen werden etwa vorhandene Heiermänner allerdings sehr wohl herangezogen, da eine Stapelröhre und ein Auszahlschieber (für jeweils 2 Münzen pro Betätigung) vorhanden sind. Wirft man hingegen links 1DM oder 2DM ein, wird das entsprechende Guthaben registriert und unterhalb der Auszahltabelle leuchtet ganz links die rote "START"-Taste auf. (Ergonomie 6 setzen, diese Tasten hätten doch vor der Walzenmaschine wesentlich besser hin gepasst...). Ab diesem Zeitpunkt machen sich auch zwei der auf der rückwärtigen Relaisplatte montierten Nockenschaltwerke bemerkbar, die offenbar zur zufälligen Beeinflussung der Stoppzeiten dienen.

    Beim Druck auf die Starttaste läuft zusätzlich die Hauptnockenwalze und die Walzenmaschine an, die Walzen werden durch von Zugmagneten betätigte, in Schlitzscheiben einrastende Bremshebel von links nach rechts in deutlich unregelmäßigen Abständen gestoppt und bei Einlauf eines Gewinns leuchten die Tasten "Feature" und "Take" auf. Die Spieldauer beträgt deutlich weniger als 15 Sekunden, gestoppt habe ich es nicht, gefühlsmäßig eher so Richtung 6-8 Sekunden. "Feature" löst eine Risikoausspielung aus, der Walzenmotor setzt sich nochmals für eine gewisse Zeit in Gang, auf den Lichtleisten links und rechts (beschriftet immer abwechselnd mit "double" und "nothing") läuft ein Lichtpunkt in "Knight-Rider"-Manier von oben nach unten und wieder zurück(!) und legt beim Stoppen das Ergebnis des Risikospiels fest. Bei Erfolg wird die mittlere Wertspalte der Auszahltabelle erleuchtet und es kann nochmals riskiert werden, bei Verlust ist bis zum Start des nächsten Spiels keine Wertspalte mehr beleuchtet. Bei Betätigung der "Take"-Taste oder automatisch nach zweimaligem erfolgreichen Riskieren wird der erzielte Gewinn ausgezahlt, etwaige "Credits" bleiben aber vorgemerkt und müssen abgespielt werden, eine Rückgabe ist nicht vorgesehen.

    Nach einem Spiel ohne Gewinn erleuchtet die Maschine "zufällig" (d.h. wahrscheinlich unter bestimmten Voraussetzungen) drei "Hold"- und einen "Cancel-Hold"-Taster oberhalb der Walzen. Damit kann für eine, zwei oder (unsinnigerweise) alle drei Walzen festgelegt werden, dass sie beim nächsten Spiel das aktuell angezeigte Symbol halten sollen; besonders interessant ist das natürlich, wenn bereits zwei gleiche Symbole auf der Gewinnlinie stehen! Nach Druck auf eine "Hold"-Taste erlischt das Licht zum Zeichen, dass diese Walze im nächsten Spiel stehen bleibt; hat man aus Versehen falsch gedrückt oder sich umentschieden, kann man dies vor dem Start mit "Cancel Hold" wieder rückgängig machen und neu wählen.

    An Fehlern war an dem Automaten erst mal nur zu bemerken, dass die Lampen (T10 Glassockel, 12V 3W) in den Tasten dunkel blieben, was sich aber durch Reinigen der Kontakte beheben ließ. Beim Auszahlen geriet das Ding in eine Endlosschleife, d.h. ein Zählrelais ratterte, machte aber keine Zählbewegung. Eine lose herunterhängende kleine Schraubenzugfeder sah mir "verdächtig" aus, am baugleichen benachbarten Relais war zu ersehen, dass sie in eine Öse am Rahmen eingehängt gehört, und beim nächsten Versuch klappte auch die Auszahlung...

    Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass aus irgendeinem Grund jemand an allen drei Münzprüfern die Anker der Münzsperrmagnete entfernt hat. Diese waren auch nicht im Gerät, sind also "verschollen". Aber was soll's, die sind mir jetzt nicht sooo wichtig...

    Etwas seltsam kommt mir noch vor, dass bei einem Gewinn und noch vorhandenen Credits neben den "Feature"- und "Take"-Tasten auch bereits die Starttaste wieder erleuchtet ist; wird sie in dieser Situation betätigt, geht der Automat auch tatsächlich ins Spiel und der Gewinn ist verfallen! Das kann eigentlich nicht richtig sein, ich nehme an dass da irgendwo ein Relaiskontakt verschweißt ist und nicht öffnet. Da ich aber keine Unterlagen zum Gerät bekommen habe, wird der Fehler wohl warten müssen bis ich mal sehr viel Langeweile habe!

    Ach ja, für Buchhaltungs- und Statistikfreaks ist das Gerät sehr gut ausgestattet, da ganze sechs elektromagnetisch Zählwerke Auskunft über Spiele, Auszahlungsvorgänge, manuell aufgebuchte Credits usw. geben. Bei abgenommener Rückwand sind sie automatisch außer Betrieb. Damit war auch nachzuvollziehen, dass mein Automat bereits 1.898.954 - annähernd 1,9 Millionen! - bezahlte Spiele auf der Uhr hat.

    Frickelingenieur Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik


    Klickerklacker-Dingdong: adp Merkur B, Wulff Rotomat Ariston, Super Joker, Monarch, Trianon, King, Super 100, Senator,

    NSM rotamint exquisit, Kleeblatt, brillant, 7&8&9, exquisit gold, goldene 7, goldene 7 record, royal-super, Jackpot, Peter Simper Rio

    Hybridgeräte (Nockensteuerung kombiniert mit Elektronik): Merkur Capri, Tahiti, Komet brillant

    Düdeldüdeldüt: NSM rotamint vario, duplex, star, Super 7, goldmint Oasis, triomint gold + jackpot plus, (Bally-)Wulff rototron Super Joker, Gamebox Kombi, Crown Corsar + Platin

    Virtuell: Groschengrab 3; GG Palladium "Jump", "Yeti Action", "Titan Star", "Malibu Surf", "Convoy", "Jackpot", "Mega Mega", "Oscar"

    Kursiv geschriebene Geräte: in Bearbeitung - aktuell noch nicht vollständig oder spielbereit

  • Moin , solltest mal Teile suchen hab denselben hier stehen in ner Ecke , momentan nicht lauffähig da ich keine Zeit dafür habe ;)

    Magic Games II ,

    Bally Wullf 18 + , Baba Jaga , Thats Cool,

    Merkur Bistro , Sonnenfürst , Trumpf As ( Poker) , Rondo , Disc 3000 , Gold Cup usw. usw.


    Novoline Eigenbau mit Gaminator , Cobra usw ...


    und immer ca 20- 30 Kisten von ADP , Stella , Nova ,Kaiser zum Schlachten ....


    Merkur Ersatzteile ( 1987 -2006 ) ca 200 qm voll


    Hilfsmittel :


    Mas- 3000 Komplett , Löwen st 25 Tastatur , E-60 Rücksteller, 2 Linke Hände , DEN GROSSEN * HAMMER *


    Schraubenzieher , Brecheisen ,Hammer , Flex :)

  • Arno_1983 .. 1. :thumbup::thumbup::thumbup:für die Gerätevorstellung.

    2. ich weiß nicht ob du folgendes schon gesehen hast und ob es dir weiterhilft. Aber kannst ja mal ;guckstpennymachines


    Der "Phantom" schaut doch so ähnlich aus.


    MfG Matze

    Der, der weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nicht weiß, dass er nichts weiß.


    zur Zeit bespielt : Walberer Barcrest "Lotus"         


             abzugeben : Merkur "Charly" / Merkur-Mega "Zack"